Liebe Lauffreunde,

nach dem tragischen Ereignis um unseren Läuferkameraden Konrad Kiermeier  hatte ich eigentlich gar nicht starten wollen. Aber hätte es – so gerne ich das auch gewollt hätte – irgendetwas geändert, wenn ich zuhause geblieben wäre? Also machte ich mich, wenn auch in einer etwas seltsamen Stimmung, auf den Weg. Nachdem ich dann die Startnummer abgeholt hatte, galt automatisch alle Konzentration den üblichen Startvorbereitungen und dem anstehenden Wettkampf. Das Wetter war perfekt für die mir bisher nicht geläufige Wettkampfdistanz von acht Kilometern. Nachdem die ganzen Kinder- und Jugendwettkämpfe und die Mittelstrecke durch waren, kamen zum Abschluss wir Senioren mit unserem Lauf dran. Nach dem Start ging es eine halbe Runde um die Stadionlaufbahn und dann auf die eigentliche Strecke, auf der fünf Runden zu absolvieren waren. „Stadtpark“ war hier ein wenig hoch gegriffen. Ich hatte mir unter dem Kurs etwas ganz anderes vorgestellt. Gut 80% der Strecke war unbefestigt, meistens auf Kieswegen. Außerdem gab es leider eine Menge Wind wie bei allen Läufen in diesem Jahr und viele Kurven. Gewürzt wurde das ganze mit zwei kurzen, aber giftigen Steigungen. Also wieder einen Cross – Kurs. Das hatten wir dieses Jahr doch schon mal! Mein Zeitziel hakte ich dann gleich ab und schaute die ersten zwei Runden erst gar nicht auf die Uhr. Nachdem ich mich jedoch mit jemand abwechseln konnte und nach ungefähr der Hälfte ein erster Blick auf die Uhr überraschenderweise Positives vermeldete, packte mich der Ehrgeiz doch noch so, dass ich mich absetzen konnte. Auf der letzten Runde nutzte ich dann die wenigen Hundert Meter auf Asphalt, um noch mal das Letzte zu geben, dann ging es rechts ab hinein ins Stadion und über die Ziellinie.
Insgesamt war es eine sehr entspannte Veranstaltung, die vor allem auf die Jugend ausgerichtet war. Ich hatte dann tatsächlich noch mein Zeitziel und damit unter dem Strich Gesamtplatz 27 aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie den ersten Platz in meiner Altersklasse erreicht. Auch wenn meine Freude sich aufgrund der eingangs geschilderten Umstände in Grenzen hielt - auf dem Stockerl mit der 1 zu stehen und einen schönen Pokal entgegenzunehmen, war dann doch eine Bestätigung dafür, hier gestartet zu sein.

Mit besten Läufergrüßen

Norbert Buhr