Teilnahme am Arber-Radmarathon - die Turner einmal ganz anders!
(Bericht von Norbert Buhr)
Morgens um 5.30 Uhr war die Welt noch in Ordnung. Im Frühnebel eines Sonntagmorgens trafen sich acht FC-ler (plus zwei Gastfahrer) zur Teilnahme an einem Saison-Highlight der besonderen Art, dem Arber – Radmarathon! Hier war die Möglichkeit gegeben, sich einmal auf zwei Rädern einer großen sportlichen Herausforderung im Rahmen eines ganz großen Events zu stellen. Und gleichzeitig sollte natürlich unter Beweis gestellt werden, dass das ganzheitliche und vor allem ganzjährige Training – wie immer unter der bewährten Leitung von Uli Schwab – auch positive Einflüsse auf den Umgang mit einem fahrbaren Untersatz namens Mountainbike hat. Alle Teilnehmer haben neben den gemeinsamen Trainingsstunden in der Halle bei Krafttraining oder Skigymnastik, im Wald bei Ausdauerläufen, beim Training für die Ablegung des Sportabzeichens u. ä. auch eine Leidenschaft für den Sport auf zwei Rädern. Warum also nicht einmal etwas in dieser Hinsicht versuchen? Gesagt, getan.
Nachdem Regensburg schnell erreicht und die Parkplatzfrage rasch gelöst war, stieg natürlich die Anspannung auf das, was einen erwartet. Räder ausgeladen und überlegt, ob Regenjacke mitnehmen oder nicht. Es war immer noch neblig. Dann Startnummernausgabe durch Sophia Schwab und Matthias Kiermeier. Je eines für auf das Trikot und eines für vorne an`s Bike. An dieser Stelle ein Dank an die beiden Youngster unter uns, die sich bereits frühmorgens so um uns doch vergleichsweise „älteren Herrschaften“ kümmerten. Einen großen Müsliriegel hielten sie auch noch für jeden von uns bereit. Da konnte eigentlich nichts mehr schief gehen. Ein letzter Blick ins Auto, ob auch nichts vergessen wurde, noch mal alle Trikottaschen abgeklopft, ob alles am rechten Platz ist und vor allem die Trinkflaschen gecheckt. Dann hinauf auf die Donaubrücke und auf der anderen Donauseite zum Startplatz gerollt. Dort wimmelt es sonntags morgens kurz vor sieben bereits so wie sonst nur mittags z´Minga am Stachus. Um Punkt sieben wurden dann zuerst einmal tausende von Rennradlern auf ihre Touren geschickt. Dann war es endlich soweit – 07.15 Uhr und Startschuss für die Mountainbiker. Ein Vierer-Team (Herbert Ertl, Jürgen Schwarzmüller, Norbert Buhr und ein Gastfahrer) nahm die 60 km – Mountainbike-Strecke in Angriff und das Sechser-Team (Sophia Schwab, Uli Schwab, Matthias Kiermeier, Konrad Kiermeier, Johann Michl und ein Gastfahrer) wollte sich auf der 100 km – Mountainbike – Strecke beweisen. Bald sollte sich herausstellen, dass die vielen Trainingseinheiten nicht umsonst absolviert worden waren.
Im Schneckentempo rollte man mit einem riesigen Fahrerfeld wieder über die Donaubrücke. Von den landschaftlichen Feinheiten war noch nichts zu sehen. Der Nebel schluckte alle Konturen weg. Und dann hat sich der Veranstalter etwas ganz spezielles einfallen lassen. Er jagte das Teilnehmerfeld zuerst einmal eine lang gezogene Steigung(gefühlte 40%) über mehrere Kilometer bergauf, so dass Kreislauf und Puls gleich einmal wussten, dass niemand eine Spazierfahrt zu erwarten hat. Und dies war es dann auch nicht. Das komplette Programm war enthalten. Anfänglich jede Menge Staus auf matschigen Feld – und Waldwegen, Absteigen und Schieben und Hänge hinauflaufen, Stürze, steile Auffahrten und Abfahrten auf Matsch, Schotter oder Asphalt. Neben Fitness, fahrerischem Geschick und dem technischen Optimalzustand des Bikes und vor allem der Bremsen, war hier vor allem auch höchste Konzentration gefragt. Mit dem Kopf und den Augen musste man immer schon wieder ein bis zwei Schritte voraus sein, wenn man nicht Gefahr laufen wollte, einen Sturz über rutschige Baumwurzeln, Schlaglöcher oder Schottersteine zu riskieren. Glücklicherweise war die Streckenführung so gestaltet, dass sich das Feld nach ungefähr einer Stunde komplett auseinander gezogen hatte und man etwas mehr Bewegungsfreiheit genießen konnte.
Dann nach rund 30 km die erste Verpflegungsstation. Hier war für alle reichlich gesorgt. Getränke „nachtanken“ und mit Semmeln, Obst oder Kuchen die leeren Akkus wieder aufladen. Dann ging es mit frischen Kräften weiter. Weitere zwanzig nicht weniger anstrengende Kilometer mussten bis zur nächsten Verpflegungsstation absolviert werden. Hier blieb Zeit für ein Erinnerungsfoto und eine – Radlerhalbe, was sonst. Bei nun brütender Mittagshitze ging es dann Richtung Ziel, dem Dultplatz in Regensburg. Hier konnten dann wohlverdient die vom Veranstalter verteilten Trikots wie auch die Essen- und Getränkecoupons in Empfang genommen werden. Dann noch die Räder in die Autos verpackt und Kleidung gewechselt.
Anschließend konnte in Ruhe das Mittagessen inmitten Tausender anderer Radsportbegeisterter eingenommen werden. Alles war wirklich hervorragend organisiert. Der Streckensprecher sorgte hier am Ziel für viel Unterhaltung bei der Begrüßung von allerlei Fahrern, die das Ziel erreicht hatten, wie z. B. dem Bürgermeister von Falkenfels oder auch Moises Matussi aus Mozambique. Während das erste Straßkirchener Team bereits den Heimweg angetreten hatte, musste sich das Team der Distanzspezialisten noch durch die Wälder kämpfen. Leider verlor man dort einiges an Zeit durch nicht vorhersehbare technische Defekte. Hiervon ließ man sich jedoch nicht entmutigen und erreichte trotz dieser Unwägbarkeiten wohlbehalten das Ziel.
Überhaupt muss man hier die disziplinierte Fahrweise aller Straßkirchener Fahrer gerade vor dem Hintergrund der äußerst schwierigen Streckenverhältnisse hervorheben. Es waren außer kleineren Blessuren keine schwerwiegenden Stürze oder Verletzungen zu vermelden. Auch das Gemeinschaftserlebnis kam nicht zu kurz. Beide Teams konnten jeweils zusammen das Ziel erreichen. Insgesamt ein großartiges Erlebnis für alle Beteiligten, wobei auch der Veranstalter eine vorzügliche organisatorische Leistung für nicht weniger als 6000 Teilnehmer erbrachte!
Nächstes Jahr wieder? Jetzt wo man weiß, worauf man sich einlässt………
Schaun mer mal!
N. Buhr
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